Marder sind Raubtiere und daher nicht ganz ungefährlich. Marder zerstören die Dämmung im Dach, verschieben Dachpfanne und lösen Verbleiungen wodurch Kältebrücken und Schimmel entstehen können. Durch Exkremente, Urin und Reste von Kadavern entstehen bestialische Gerüche. Um einen Befall in allen Facetten zu verstehen, zu unterbinden ohne den Tieren auch außerhalb ihrer Schonzeiten zu schaden- ist ein Fachmann unabdingbar.
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Merkmale
Für die meisten Marder ist ein langgestreckter, schlanker und geschmeidiger Körperbau typisch, lediglich Dachse und sind stämmig und eher plump gebaut. Das Fell ist meist vorwiegend braun oder schwarz gefärbt, bei einigen Arten sind Flecken, Streifen oder Kehlzeichnungen vorhanden. Mehrere Arten besitzen auffällige Gesichtszeichnungen aus kontrastierenden hellen und dunklen Bereichen. So zeigen etwa die eurasischen Dachse ein Muster aus schwarzen und weißen Bändern. Der Nutzen ist nicht ganz klar. Möglicherweise soll es potentiellen Raubfeinden signalisieren, dass es sich um ein wehrhaftes Tier handelt und damit abschrecken. Einige Arten, wie etwa der Tigeriltis, der Zorilla oder das Libysche Streifenwiesel, sind am ganzen Körper auffällig gezeichnet. Diese Marder sind in der Lage, stinkende Flüssigkeiten aus ihren Analdrüsen auszustoßen. Nördliche Arten, namentlich das Hermelin, das Langschwanzwiesel und das Mauswiesel, sind in der Lage, die Fellfarbe im Verlauf der Jahreszeiten von weiß im Winter zu braun im Sommer zu wechseln. Dieser extreme Farbwechsel findet allerdings nur in den nördlichen Verbreitungsteilen dieser Arten statt. Die Färbung wird über Hormone gesteuert und hängt von der Tageslichtmenge und der Temperatur ab. Der Schwanz der meisten Marder ist relativ lang und dicht behaart, Dachse besitzen allerdings relativ kurze Schwänze. Kurz sind in der Regel die Gliedmaßen, jeder Fuß trägt fünf gebogene, nicht einziehbare Krallen. Der Schädel ist durch eine kurze Schnauze und relativ kleine Ohren charakterisiert. Die Anzahl der Zähne variiert je nach Art von 28 bis 38, ein charakteristisches Merkmal ist der Verlust des zweiten oberen Molars. Die meisten Marder haben gut entwickelte Analdrüsen, ähnlich den Skunks, deren Sekret zur Reviermarkierung, und bei einigen Arten auch zur Verteidigung eingesetzt werden kann. Die Analdrüsen sind bei den Ottern allerdings schwach ausgebildet und fehlen beim Seeotter offenbar ganz. Alle Marder tragen Tasthaare, die insbesondere bei den Ottern sehr stark ausgeprägt sind um auch unter Wasser vom Kopf abzustehen.
Der Körperbau der verschiedenen Marder entspricht ihrer Jagd- und Lebensweise. Während die Wiesel Zehengänger sind, können Dachse als echte Sohlengänger gelten. Einige baumlebende Vertreter der Familie, wie die Marder im engeren Sinne (Gattung Martes), bewegen sich teilweise auf den Sohlen, teilweise auch auf den Zehen. Wiesel und Iltisse sind langgestreckt, um Kleintieren in unterirdische Gänge folgen zu können. Dachse leben ebenfalls zum Teil unterirdisch und besitzen einen gedrungenen Körper und kräftige Grabklauen. Baumbewohnende Marder kennzeichnen sich durch scharfe Kletterkrallen und lange Schwänze, die als Balancierorgan dienen. Die halbaquatischen und aquatischen Marder, wie etwa Otter und Nerze, zeichnen sich durch langgestreckte, torpedoförmige Körper und kräftige Ruderschwänze aus, die teilweise sogar seitlich abgeflacht sind. Die Beine der Wassermarder sind kurz und mit Schwimmhäuten versehen. Allerdings besitzen die Nerze nur unvollständige Schwimmhäute. Am stärksten ans Wasserleben angepasst ist der Seeotter, dessen Hinterfüße an die von Robben erinnern.
Im Vergleich zu anderen Raubtieren sind die meisten Marder eher klein, der Größenunterschied zwischen den kleinsten und größten Mitgliedern dieser Familie ist jedoch beträchtlich: Er reicht vom winzigen Mauswiesel, dem mit etwa 25 g Körpergewicht kleinsten Vertreter der Raubtiere überhaupt, bis zu den Seeottern, Riesenottern und Vielfraßen, die ein Gewicht von über 30 Kilogramm erreichen können. Die meisten Arten weisen einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus hinsichtlich der Körpergröße auf, Männchen werden im Schnitt um 25 % schwerer als Weibchen. Männliche Marder besitzen einen Penisknochen, der bei den verschiedenen Arten unterschiedlich geformt ist.
Das Gebiss ist sehr variabel und seine Ausprägung hängt von der Ernährungsweise ab. Je nach Art besitzen die Marder 28 bis 38 Zähne. Alle besitzen das für Raubtiere typische Scherengebiss, das aus dem vierten oberen Prämolaren und dem ersten unteren Molar gebildet wird. Diese sind bei spezialisierten Fleischfressern wie den Wieseln besonders scharf, während sie bei anderen kräftig angelegt sind und eine regelrechte Brechschere bilden um harte Schalen aufzubrechen. Insbesondere der Seeotter, der Kapotter und der Zwergotter, die größtenteils von Schalentieren leben, besitzen starke Reißzähne, die an Backenzähne erinnern. Bei diesen Arten sind auch die Backenzähne selbst besonders kräftig ausgebildet. Die Eckzähne der Marder sind lang, die Schneidezähne unspezialisiert.