Eichen-Prozessionsspinner

Der Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopea processionea) ist ein Schmetterling, dessen Raupen für ihre charakteristischen, geselligen Prozessionen bekannt sind. Die Raupen haben dicht behaarte Körper, die mit Brennhaaren besetzt sind, die bei Kontakt Hautreizungen, allergische Reaktionen und Atemprobleme verursachen können. Die Raupen ernähren sich hauptsächlich von Eichenblättern, was auch ihren Namen erklärt. Diese Schädlinge können in Eichenwäldern und in städtischen Gebieten auftreten, wo sie durch ihre Aktivitäten Unannehmlichkeiten für Mensch und Tier verursachen. Die Bekämpfung des Eichen-Prozessionsspinners erfordert spezielle Maßnahmen, um die Ausbreitung der Raupen und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken einzudämmen.

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Bekämpfung & Prävention

Bekämpfung von Eichen-Prozessionsspinnern durch Einsprühen mit Bacillus thuringiensis Maßnahmen zur Regulierung der Populationen des Eichen-Prozessionsspinners aus forstwirtschaftlichen Gründen sind nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt. In der Nähe von Siedlungen und Erholungseinrichtungen werden die Raupen des Eichen-Prozessionsspinners aus gesundheitlich-hygienischen Gründen bekämpft. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist dabei insbesondere bis zum zweiten Raupenstadium vor Ausbildung der Brennhaare sinnvoll.
Bei der Bekämpfung kommen verschiedene Techniken zum Einsatz. So werden große Flächen vom Hubschrauber aus oder Einzelbäume vom Boden aus mit chemischen Pflanzenschutzmitteln behandelt (Diflubenzuron).Das gelegentlich durchgeführte Abflammen der Nester des Eichen-Prozessionsspinners wird als problematisch betrachtet. Die Fixierung der Nester mittels chemischer Bindemittel und das Absaugen kann ebenfalls zur Reduzierung der Brennhaare eingesetzt werden.Ein weiterer Bekämpfungsansatz ist das großflächige Aufbringen einer mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis versetzten Spritzbrühe auf die Blattoberflächen der befallenen Bäume. Die Stoffwechselprodukte dieses Bakteriums verbinden sich im Darmtrakt der Raupen mit dort vorkommenden Enzymen zu toxischen Substanzen, die bewirken, dass die Raupen nach 3 bis 4 Tagen ihre Fraßtätigkeit einstellen.

Umweltverbände lehnen flächendeckende Spritzeinsätze gegen den Eichenprozessionsspinner aus der Luft strikt ab; andere Tiere, wie die Raupen anderer Schmetterlinge oder brütende Vögel könnten geschädigt werden. Nester könnten auch – jedoch aufwändiger – abgesaugt werden.Der NABU zieht den gezielten Einsatz von chemischen Substanzen nur als letztes Mittel in Betracht, wenn Menschen in der Nähe von öffentlichen Einrichtungen und Plätzen im Siedlungsbereich in Gefahr sind. In Wäldern jedoch, wo Menschen nicht direkt gefährdet sind, werden durch die großflächige Versprühung von Insektiziden negative langfristige Auswirkungen auf das Ökosystem befürchtet.

Möglichkeiten für Sie zur Vorsorge/Prävention

Spritzbehandlung via Azadirachtin A in Form Margos-Extrakt zur frühzeitigen Abtötung bevor die Ausbildung der Brennhaare erreicht wird.

Anwendungszeitpunkt:

Der beste Zeitpunkt für die Behandlung der Raupen des Eichenprozessionsspinners ist direkt nach dem Hauptschlupf der Raupen aus den Eiern, weil die Raupen der ersten beiden Larvenstadien noch keine gefährlichen Brennhaare besitzen und besonders empfindlich auf NeemPro®tect reagieren. Da die jungen Larvenstadien noch unauffällig in den Kronen der Eichen leben, ist eine genaue Kontrolle des Eischlupfes unerläßlich.

Wirkungsweise:

Das Mittel NeemPro®tect wird durch Spritzapplikation auf die Eichenbäume aufgebracht. Nach dem Antrocknen der Sprühlösung auf den Blättern (nach 5 Stunden) ist der Wirkstoff regenfest, d.h. er kann durch Niederschläge nicht mehr abgewaschen werden. Die Raupen nehmen den Wirkstoff durch ihre Fraßtätigkeit auf. Bereits nach kurzer Zeit kommt es zu einem Fraßstop. Obwohl die Raupen noch längere Zeit lebend auf den Bäumen beobachtet werden können, nehmen sie keine Nahrung mehr auf, entwickeln sich nicht mehr weiter und sterben nach ca. 7 Tagen ab. Die Wirkung tritt auch bei niedrigen Temperaturen unter 15°C ein, ist dann allerdings etwas verzögert, da die Fraßtätigkeit der Raupen dann geringer ist.

Anwendung:

Die Anwendung erfolgt mittels Spritzapplikation  zur vollständige Benetzung des Baumes. Eine Anwendung in den kühleren Morgen- oder Abendstunden ist vorteilhaft. Ca 5 Stunden nach der Spritzung sollte es nicht regnen, um ein gutes Antrocknen des Mittels und eine Aufnahme in die Blätter zu gewährleisten.

Merkmale: Falter

Klasse:                                                     Insekten (Insecta)

Ordnung:                                                  Schmetterlinge (Lepidoptera)

Familie:                                                    Zahnspinner (Notodontidae)

Unterfamilie:                                            Prozessionsspinner (Thaumetopoeinae)

Gattung:                                                   Thaumetopoea

Art:                                                            Eichen-Prozessionsspinner

Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 25 bis 32 Millimetern (Männchen) bzw. 30 bis 36 Millimetern (Weibchen). Die Männchen haben glänzend asch- bis braungrau gefärbte Vorderflügel, auf denen zwei Querbinden verlaufen. Diese sind dunkel und außen weißlich gerandet und befinden sich in der Diskal- bzw. Postdiskalregion, wobei ihre genaue Position variiert. Im Submarginalbereich nahe der Flügelspitze befindet sich eine zur Flügelspitze hin gerichtete dunkle zackenförmige Zeichnung. Zwischen den beiden dunklen Querbinden befindet sich manchmal ein dunkler Diskoidalfleck. Die Flügelbasis ist hell gefärbt. Die dunkel gefransten Hinterflügel sind gelblichweiß gefärbt, leicht gräulich bestäubt und tragen eine braungraue, diffuse Bogenlinie in der Postdiskalregion. Diese geht im Innenwinkel in einen gut erkennbaren Fleck über. Bei den Weibchen sind die Vorderflügel dunkler, grau bis braungrau gefärbt und haben nur eine undeutliche, schwach ausgeprägte Zeichnung, die mitunter auch gänzlich fehlen kann. Ihre Hinterflügel sind ebenso dunkel gefranst und grauweiß gefärbt. Die gelbbraunen Fühler sind bei beiden Geschlechtern doppelt gekämmt, die des Weibchens sind jedoch kürzer und auch nicht so lang gekämmt. Thorax und Hinterleib sind stark grauschwarz behaart, das Hinterleibsende des Weibchens ist stumpf und trägt einen kranzförmigen Afterbusch. Die Vorder- wie auch die Hinterflügel können stark verdunkelt sein, wobei sie dann keine Zeichnung aufweisen. Sehr selten treten auch Männchen auf, die die nahezu gleiche Färbung wie die Weibchen aufweisen.
Die Tiere sehen dem Kiefern-Prozessionsspinner (Thaumetopoea pinivora) sehr ähnlich, ihre Zeichnung ist jedoch in der Regel weniger stark ausgeprägt. Gut unterscheiden kann man die ähnliche Art durch ihre weiß gefärbten Hinterflügel und den nur kleinen Fleck im Innenwinkel sowie die fehlende Bogenlinie.