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Deutsche Wespe
Die Deutsche Wespe baut ihr Nest oft unterirdisch. Ihre Staaten sind nur einjährig. Die junge Königin, die in einem Schlupfwinkel mit geeignetem Mikroklima überwintert, gründet den Staat also allein. Sie beginnt den Nestbau im Frühjahr meist unterirdisch in vorgefundenen Mäuse– und Maulwurfsgängen, die später zu größeren Höhlen ausgebaut werden; oft aber auch in Gebäuden, beispielsweise in Dachstühlen. An die Decke der Höhle oder des entsprechenden Substrats heftet die Jungkönigin zuerst ein kleines Lampenschirmchen aus zerkauten und eingespeichelten, möglichst mürben Holzfasern. Darunter arbeitet sie eine zierliche Wabe aus etlichen waagerecht nebeneinanderliegenden sechseckigen Zellen ein, die denen der Bienen sehr ähneln. Sie sind jedoch nicht vertikal, sondern horizontal angeordnet, mit der Öffnung nach unten, die Kammerwände sind zudem deutlich dünner und leichter als die der Bienen. Aufgrund der Verwendung von oberflächlich verwittertem Holz, das z. B. von Weidepfählen und Holzzäunen abgenagt wird (wobei man die Wespen gut beobachten kann), ist das Nest von grauer Farbe und unterscheidet sich dadurch von dem der eng verwandten, ähnlichen Gemeinen Wespe, die morsches Holz (verrottende Baumstämme, Äste etc.) verwendet, wodurch deren Nest ein helles, beigefarbenes Aussehen erhält.Königin und Drohn bei der Paarung
Im Laufe des Jahres wächst der von einem blättrigen Mantel umgebene Bau bis zu Kürbisgröße an, besteht dann meist aus fünf bis sieben untereinanderhängenden Waben. Der Staat umfasst dann etwa 3000 bis 4000 Individuen, in manchen Fällen allerdings durchaus auch bis zu 7000 Tiere. In Ausnahmefällen wird von riesigen Nestern mit bis zu 2 m Umfang berichtet. In Ländern mit wärmeren Wintern, wo die Deutsche Wespe eingebürgert wurde, kommen sogar mehrjährige Nester vor, die dann mit mehr als 10000 Tieren[2] noch größer werden können.
Gemeine Wespe
Die Königinnen der Gemeinen Wespe werden bis zu 20 Millimeter lang. Die Arbeiterinnen sind mit elf bis vierzehn Millimetern deutlich kleiner. Die Drohnen erreichen Körperlängen von dreizehn bis siebzehn Millimetern.
Von der sehr ähnlichen Deutschen Wespe kann die Gemeine Wespe anhand der Zeichnung auf der Stirnplatte (Clypeus) unterschieden werden. Während die Deutsche Wespe dort ein bis drei linienförmig angeordnete, schwarze Punkte oder einen kleinen geraden, oft etwas unterbrochenen schwarzen Strich aufweist, befindet sich auf der Stirnplatte der Gemeinen Wespe ein breiter schwarzer Strich, der sich nach unten hin verdickt. Die gelb-schwarze Hinterleibszeichnung ist sehr variabel und lässt daher keine sichere Artbestimmung zu.
Die Hornisse
Die Hornisse ist die größte in Mitteleuropa lebende Faltenwespe. Die Körpergröße der Königin beträgt von 23 bis zu 35 Millimeter, die der Arbeiterinnen 18 bis 25 Millimeter und die der Drohnen 21 bis 28 Millimeter. Als Hornissenart ist sie erkennbar an der Gestalt des Kopfes: Bei Ansicht von oben ist der hintere Abschnitt des Kopfes hinter den Komplexaugen zu den Seiten hin stark erweitert, dadurch sind die Ocellen weiter vom Kopfhinterrand entfernt als von den Komplexaugen; ihr Abstand ist mehr als doppelt so groß.
Ein weiteres Merkmal zeigt sich in der Aderung der Vorderflügel: Hier mündet die erste Ader (die Radialschaltader Rs) in die parallel zum Flügelrand verlaufende Längsader (vereinigter Radius und Subcosta) weit vor dem Pterostigma oder Flügelmal in diese ein. Bei den anderen Gattungen mündet sie dicht benachbart, weniger als zweimal die Länge des Flügelmals.
Meist ist die Hornisse aber bereits an der charakteristischen Färbung gut erkennbar. Kopf und Rumpfabschnitt sind schwarz, meist mit ausgedehnter roter oder braunroter Zeichnung, der Rumpfabschnitt trägt keine gelben Zeichnungselemente. Der erste Tergit des freien Hinterleibs ist nur bei dieser Art dreifarbig: der vordere Abschnitt ist rot, dahinter sitzt ein mehr oder weniger breiter dunkler Fleck, der Endabschnitt ist gelb gefärbt. Der restliche Hinterleib trägt, wie bei vielen Wespenarten, eine schwarze Zeichnung unterschiedlicher Form und Ausdehnung auf gelbem Grund. Bei Ansicht des Kopfes von vorn ist der Kopfschild (Clypeus) rein gelb gefärbt, die schwarze Zeichnung der meisten anderen sozialen Faltenwespen fehlt.[1][2][3]
Asiatische Hornisse
Vespa velutina ist eine in Südostasien heimische Hornissenart. Sie wurde erstmals 2004 mit der Unterart Vespa velutina nigrithorax auch in Südwestfrankreich (Département Lot-et-Garonne) nachgewiesen und breitet sich seither invasiv in Europa aus.
In Berichten über Probleme für die Imkerei wird die Art oft ungenau „Asiatische Hornisse“ genannt, womit mitunter jedoch auch die Asiatische Riesenhornisse (Vespa mandarinia) gemeint sein kann.[1]
Vespa velutina ist in ihrer natürlichen Heimat eine vielgestaltige Art, die zahlreiche unterschiedliche Farbmorphen ausbildet, die meist als Unterarten aufgefasst werden.[2] Nur eine dieser Formen, die Unterart nigrithorax, wurde nach Europa eingeschleppt. Hier ist sie von anderen sozialen Faltenwespen recht einfach, in erster Linie anhand von Färbungsmerkmalen, unterscheidbar. Darauf weist schon das Unterartepitheton nigrithorax hin – wörtlich übersetzt „schwarzer Brustpanzer“ (lateinisch niger ‚schwarz‘, altgriechisch θώραξ ‚Brustpanzer‘).
Die Königinnen erreichen eine Körperlänge von etwa 3 Zentimetern, Arbeiterinnen werden etwa 1,7 bis 2,4 Zentimeter lang. Damit ist die Art etwas kleiner als die in Europa weit verbreitete Hornisse (Vespa crabro) und etwas größer als die Mittlere Wespe (Dolichovespula media). Als Hornisse (Gattung Vespa) ist sie an der Gestalt des Kopfes erkennbar: Dieser ist, bei Ansicht von oben im hinteren Teil, dem Scheitel oder Vertex, verlängert, der Abstand der Ocellen zu den Komplexaugen ist dadurch kleiner als ihr Abstand zum Kopfhinterrand.[3]
Vespa velutina nigrithorax, die in Europa eingeschleppte Unterart, hat eine schwarze Grundfärbung und eine feine, aufrechte, schwarze oder braune Behaarung. Der Kopf ist bei Ansicht von oben schwarz. Bei Ansicht von vorn ist der Clypeus, die untere Hälfte der Schläfen und die Mandibeln (außer der Spitze und den Zähnen) gelb- bis rotbraun (in Asien (Hongkong) kommen auch Tiere mit vollständig schwarzem Kopf vor[4]). Die Antennen sind oberseits schwarz, auf der Unterseite rotbraun. Der Rumpfabschnitt unter Einschluss des Propodeums ist beinahe vollständig schwarz gefärbt. Auch die Beine sind schwarz, nur die Tarsen, teilweise auch die Schienen, sind gelbbraun bis gelb aufgehellt. Am freien Hinterleib sind bei Ansicht von oben die ersten drei Tergite schwarz mit einer feinen gelben Endbinde, die am dritten gelegentlich etwas verbreitert sein kann. Der vierte Tergit ist überwiegend gelb gefärbt, die übrigen sind braun.[5]
Männchen sind ähnlich gefärbt wie Königinnen und Arbeiterinnen (die schwer unterscheidbar sind), weiteres Merkmal ist: Der Hinterrand des siebten abdominalen Sternits ist tief halbkreisförmig ausgeschnitten.[6]